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Muskelschmerzen (Myofasziales Schmerzsyndrom)

Warum die Muskeln so sehr schmerzen können…

Muskeln sind sehr häufige Auslöser für Schmerzen – selbst dann, wenn im Kernspin (MRT) ein Bandscheibenvorfall oder schwere Verschleißerscheinungen gefunden werden. Denn dann spannen bestimmte Muskelgruppen an, um den verletzten oder gestörten Bereich zu schützen. Oft hält diese Schutzverspannung dann erheblich länger an, als die Verletzung dauert. Bei unspezifischen Gelenk- oder Rückenschmerzen (wenn also keine Auffälligkeit in der Bildgebung wie dem MRT zu finden ist) sind fast immer die Muskeln die Auslöser.

Um die muskulären Anteile von Schmerzen ausfindig zu machen, bedarf es einer gründlichen körperlichen Untersuchung mit profunden Kenntnissen in der Anatomie. Dabei können Schwächen, Verspannungen und Ungleichgewichte der Muskulatur gefunden werden. Sehr häufig kann man sogenannte Triggerpunkte ertasten. Es handelt sich hierbei um schmerzhafte Muskelknoten, die bei Druck oder Beanspruchung (z.B. längere PC-Arbeiten für die Nackenmuskulatur) lokale, aber vor allem auch ausstrahlende Schmerzen bis in den Kopf oder die Gliedmaßen auslösen. Diese Schmerzen sind meistens sehr heftig, oft ähnlich einem Nervenschmerz. Auch die Häute der Muskeln, die sog. Faszien, sind oft als Schmerzauslöser anzutreffen.

Bei Muskeln und Faszien als Hauptauslöser der Schmerzen spricht man von einem “myofaszialen Schmerzsyndrom”.

70% aller Rückenschmerzen sollen durch Störungen der Muskulatur bedingt sein.

Weitere Informationen:

Triggerpunkte in der Kiefermuskulatur können z.B. einen migräneartigen Schmerz bewirken, Knötchen in der Schulter-Nacken-Muskulatur können in den Arm einschießen, und Triggerpunkte in der Gesäßmuskulatur sind häufige Auslöser der Ischias-Beschwerden. Selbst wenn begleitend ein Bandscheibenvorfall vorliegt, können diese muskulären Plagegeister die eigentlichen Quellen des Schmerzes sein.
Jedenfalls empfiehlt es sich, bei allen Schmerzzuständen auch nach Triggerpunkten und anderen muskulären Schmerzauslösern zu fahnden.

Muskelschmerzen werden durch bestimmte Übungen und Trainingstherapie, durch Triggerpunktbehandlung, Faszientherapie, Kinesiotape, Akupunktur, Guasha- und Schröpfkopfmassage behandelt. Außerdem helfen oft Entspannungsverfahren – gerade bei Muskelverspannungen. Durch die Vitalstofftherapie mit Magnesium, Vitamin D und B sowie L-Carnitin und Coenzym Q10 im Rahmen der orthomolekularen Medizin kann die Muskelspannung oft herunterreguliert werden.

Veröffentlichung zum Thema:

Muskelschmerz in der Zeitschrift von „Natur und Medizin e.V.“, Patientenorganisation der Carstens-Stiftung (www.naturundmedizin.de)