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Kreuzdarmbeingelenks-Syndrom (SIG-Syndrom / ISG-Syndrom)

Blockierungen des menschlichen Stoßdämpfers

Das Kreuzdarmbeingelenk (Sakroiliakalgelenk, SIG, früher: Iliosakralgelenk, ISG) ist die Verbindung zwischen Kreuzbein als unterem Anteil der Wirbelsäule und Beckenring. Es handelt sich um ein leicht federndes Gelenk, das aber kein größeres Bewegungsausmaß zulässt. Es spielt dennoch eine wichtige Rolle in der körperlichen Balancierung, weil es wie ein Stoßdämpfer Bewegungen (z.B. beim Gehen) abfedert. Eine Blockierung im Kreuzdarmbeingelenk macht deshalb häufig heftige „Ischias“-artige Schmerzen, z.B. beim Hexenschuss. Typisch sind Schmerz im seitlichen unteren Rücken (an dem harten Fortsatz am Becken) sowie Ausstrahlungen in die Leiste, Hüfte oder bis zum Knie.

Zum anderen ist eine Störung des SIG häufig bei einem Beckenschiefstand beteiligt (oft als „unterschiedlich lange Beine“ bezeichnet). Diese Fehlstellung kann zu erheblichen Beschwerden in verschiedenen Regionen des Körpers führen. In der Regel sollte versucht werden, einen Beckenschiefstand durch manuelle und muskuläre Techniken auszugleichen.

Häufig wird eine Störung des Kreuzdarmbeingelenks wegen der ins Bein ausstrahlenden Schmerzen für einen Bandscheibenvorfall gehalten. Eine mobilisierende Behandlung in der Manuellen Therapie und eine Lockerung der umgebenden Muskeln (v.a. Gesäßmuskulatur) bringt jedoch häufig eine zügige Linderung der Schmerzen. Oft findet man auch Triggerpunkte in der Rücken- oder Gesäßmuskulatur, die immer wieder eine Blockierung im SIG bewirken. Dann müssen zunächst diese schmerzhaften Muskelknötchen mit der Triggerpunktbehandlung angegangen werden.
Hilfreich bei der Behandlung von SIG-Syndromen sind oft auch die Akupunktur und das Schröpfen, die Faszientherapie sowie Guasha-Massagen und kinesiologische Tapes.

Weitere Information zur Unterscheidung von Rückenschmerzen finden Sie hier.